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Xanthelasmen – Zeichen für eine nicht-alkoholische Fettleber 

März 17

3 Min. Lesezeit

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Mir begegnen persönlich immer mehr Menschen, bei denen diese gelblichen Ansammlungen unter der Haut zwischen Augen und Nase zu sehen sind. Sie werden als Xanthelasma palpebrarum (XP) bezeichnet. Ein freundlicher Follower machte mich darauf aufmerksam, dass diese auf eine nicht-alkoholische Fettleber zurückzuführen sind.

Wie ich bei weiterer Recherche herausfand, ist das nicht das einzige Risiko, das mit Xanthelasmen korreliert, sondern auch ein höheres Risiko für Artheriosklerose sowie ein höheres Risiko für Entzündungen im Körper, insbesondere, wenn der BMI zusätzlich erhöht ist.

Fettleber:

Eine Studie von Chen untersuchte 37 Patienten mit XP und 41 ohne XP (Kontrollgruppe). Die Patienten mit XP waren im Schnitt 5 kg schwerer und hatten im Schnitt einen höheren BMI (25,61 gegenüber 22,81). Sie hatten auch im Mittel höhere LDL-Werte (142,9 vs. 116,2) und höhere Nüchternglukosespiegel (107,2 vs. 98,03) sowie niedrigere HDL-Werte. Die Patienten mit XP hatten einen höheren HS-Index (Hepatic steatosis index) von 37 gegenüber 32 in der Kontrollgruppe (p-Wert 0,0006). Ein HSI-Wert von 36 oder höher deutet in der Regel auf eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Fettlebererkrankung hin. Beim HS-Index werden die Leberwerte ALT und AST sowie der BMI und das Vorkommen von Diabetes mellitus einberechnet.

Ebenfalls erhöht war der ZJU-Index (Zhang-Jiang University Index), der ebenfalls ein Wert zur Berechnung des Risikos einer nicht-alkoholischen Fettleber darstellt. Bei diesem Index werden BMI, HDL, Triglyceride, Blutdruck, Nüchternblutzucker und Alter einberechnet. Der ZJU-Index lag bei der XP-Gruppe bei 38,77 gegenüber 33,88 in der Kontrollgruppe mit einem p-Wert von 0,0002. [1]

Zur Erläuterung: Ein niedriger p-Wert (typischerweise < 0,05) deutet darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass die beobachteten Ergebnisse zufällig sind, und legt nahe, dass es einen signifikanten Effekt oder Unterschied gibt. Im Folgenden habe ich deshalb nur diese signifikanten Ergebnisse erwähnt.

Im Review von Hazin wird betont, dass mit Xanthelasmen häufig eine Dyslipoproteinämie vorliegt, was auf eine Fettleber hindeutet. Als Dyslipoproteinämie bezeichnet man das Zusammenspiel aus niedrigem HDL-Wert und hohen Triglyceriden.[4]

Genau diese beiden Werte verbesserten sich übrigens durch die Carnivore Ernährung in der Studie von Lennerz an.[5]

Atherosklerose:

Deepika Pandhi et al. untersuchten die Halsschlagader von 40 Patienten mit XP und 40 Patienten ohne XP, aber mit gleichem Geschlecht und BMI. Die CIMT-Messung war bei den Patienten mit XP signifikant schlechter. Sie ist ein diagnostisches Verfahren, das verwendet wird, um die Dicke der Intima und Media der Halsschlagader zu bestimmen. Diese Messung wird häufig eingesetzt, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bewerten, da eine erhöhte Dicke dieser Schichten auf arterielle Atherosklerose hinweisen kann. Der Marker Apolipoprotein B war ebenfalls signifikant erhöht gegenüber der Kontrollgruppe.[2]

Dieses Ergebnis scheint mir logisch zu sein, denn wer Cholesterinablagerungen unter der Haut hat, der hat vermutlich auch mehr Ablagerungen in den Arterien.

S. Esmat et al. untersuchten und verglichen Patienten mit und ohne XP, dazu aber auch mit und ohne Hypercholesterinämie. Die Gruppe mit XP und normalen Cholesterinwerten hatte gegenüber der Kontrollgruppe ohne XP dennoch einen signifikant erhöhten BMI, eine größere Dicke der Halsschlagaderwände, höhere Triglyceridwerte und eine höhere Leukozytenzahl, was auf eine Entzündung im Körper hindeutet.

Die Gruppe mit XP und hohen Cholesterinwerten hatte zusätzlich signifikant niedrigere HDL-Werte, signifikant schlechtere Leberwerte sowie einen signifikant größeren Taillenumfang. Des Weiteren waren Nüchternblutzucker und postprandialer Blutzucker signifikant erhöht.[3]

 

[1] Hsuan-Wei Chen et al. 2021: Risk of Non-Alcoholic Fatty Liver Disease in Xanthelasma Palpebrarum.

[2] Deepika Pandhi et al. 2012: Xanthelasma palpebrarum: a marker of premature atherosclerosis (risk of atherosclerosis in xanthelasma).

[3] S. Esmat et al. 2015: Are normolipidaemic patients with xanthelasma prone to atherosclerosis?

[4] Ribhi hazin, MD et al. 2009: Recognizing and treating cutaneous signs of liver disease. A Review.

 

[5] Belinda S Lennerz et al. 2021: Behavioral Characteristics and Self-Reported Health Status among 2029 Adults Consuming a "Carnivore Diet".

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