
Sonnenlicht: das aus dem Trend gekommene Wunderheilmittel
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Die Ozonschicht wird immer dünner! Creme dich bloß gut ein und schütze dich! Mit Hautkrebs ist nicht zu scherzen!
Es gibt keine Beweise dafür, dass Sonnencreme tatsächlich vor der Entstehung von Melanomen oder Basaliomen schützt. Was allerdings klar ist, ist, dass viele Inhaltsstoffe fragwürdig sind. Hierzu gehören Mikroplastik, toxische Nanopartikel, chemischer Filterstoffe, krebserregende und allergiefördernde Stoffe.
Unzählige Kulturen verehrten die Sonne für ihre Heilkräfte. Heutzutage sind mehr und mehr Menschen regelrechte Sonnenphobiker. Nicht zugunsten ihrer mentalen und körperlichen Gesundheit.
Die Sonne ist nicht nur der strahlende Mittelpunkt unseres Sonnensystems, sondern auch eine unerschöpfliche Quelle der Lebensfreude und Vitalität. Pünktlich zum Frühlingsbeginn sehen wir ihren Einfluss auf uns. Die Stimmung ist gelassener und eine grundlegende Euphorie liegt in der Luft. Von Sonnenlicht berührt, atmet die Natur wieder auf und als Teil von ihr der Mensch. Wir erfahren am eigenen Leib, wie unsere Hormone aktiv werden. Selbstverständlich ist auch unsere Libido betroffen.
Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte wird die Sonne verehrt, vor allem aufgrund ihrer immensen Effekte auf unser Wohlbefinden. Bereits in der Bronzezeit praktizierten die Menschen den Sonnenkult.
Im antiken Griechenland war Solartherapie ein beliebter und erfolgreicher Ansatz zur Heilung körperlicher und geistiger Gebrechen. Die Ägypter erbauten zahlreiche Tempelanlagen zu Ehren der Sonne.
Der Schweizer Arzt und Chirurg Auguste Rollier setzte Sonnenlichttherapie erfolgreich gegen Knochentuberkulose und Hauterkrankungen ein. Unter täglicher Bestrahlung durch Sonnenlicht zeigten sich große Heilerfolge. Die Heliotherapie stieß seinerzeit auf große Resonanz. Rollier eröffnete 18 Fachkliniken, die mit seinen Methoden arbeiteten.
Mit der Erfindung von Antibiotika verlor Rolliers Arbeit allerdings an Popularität. Durch Penicillin gestaltet sich die Behandlung vieler Krankheiten schneller, einfacher und unabhängig vom Wetter.
Wenn UV-Licht auf die Haut trifft, bildet es in Kombination mit Cholesterin Vitamin D. Es fördert auch die Produktion von Serotonin, einem Hormon, das als natürlicher Stimmungsaufheller fungiert. Die Effekte auf unsere geistige und körperliche Gesundheit sind unterschätzt. Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium, Phosphat und vieler anderer Mineralien. Es ist unverzichtbar für gesunde Knochen und Zähne. Weiterhin trägt es dazu bei, Muskelkraft zu verbessern und im Alter leichter zu erhalten. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Wenn man von Vitamin D spricht, müsste man genauer von der Unterform D3 des Vitamins sprechen, welches international auch als Cholecalciferol, Calciferol oder Calciol bezeichnet wird.
Hierbei handelt es sich nicht um ein Vitamin, sondern um ein Hormon. Der vierte Buchstabe im Alphabet wurde dem Stoff zugewiesen, da er von Chemikern als der vierte bekannte lebensnotwendige, organische Stoff für den Menschen identifiziert werden konnte. Hormone wie Vitamin D sind Botenstoffe, die der Körper eigenständig herstellt. Durch die Bindung an ihren Rezeptor auf der Zielzelle initiieren sie Signalkaskaden, die verschiedene Prozesse auslösen oder im Zellkern das Ablesen spezifischer Gene anregen. Vitamin D erhöht erwiesenermaßen den Testosteronspiegel von Männern (1).
Wäre folgende Studie bekannter, gäbe es keinen freien Quadratmeter am Strand: Vierzehn erwachsene Männer konnten ihren Penis durch erhöhte Vitamin D3 Zufuhr auf natürliche Weise vergrößern (2).
UV-Licht hat sich auch als wirksam erwiesen, den Blutdruck zu senken, Gewichtsverlust zu fördern, die Hormonbalance zu optimieren, die Libido zu verbessern und die Gesundheit des Darmmikrobioms zu fördern. Paradoxerweise zeigt eine Studie (3), dass Menschen, deren Hauptaktivität im Freien das Sonnenbaden war, verglichen mit Menschen, die sich primär in geschlossenen Räumen aufhalten, ein geringeres Risiko hatten, an Hautkrebs zu erkranken.