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Obst

Warum unser Obst unnatürlich, ungesund und umweltschädigend ist. 

 

Dass unser Obst, so wie wir es im Supermarkt finden, kaum noch natürlich ist, kann jeder nachvollziehen. Ein Spaziergang in der Natur auf der Suche nach modernem Obst würde uns bei weitem nichts so Schönes liefern, wie wir es im Supermarkt vorfinden können. Man sehe sich nur einmal die Urformen von Wassermelonen oder Bananen an. Auch Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen und Grapefruits haben sich durch menschlichen Einfluss sukzessive durch Kreuzungen und selektiven Anbau so groß und zuckerhaltig entwickelt.   

 

Wie wird unser Obst heute noch behandelt? Es werden Pestizide gesprüht und es wird teilweise künstlich gedüngt. Häufig wird es tausende von Kilometern weit transportiert und anschließend in spezieller Atmosphäre gelagert, um nachzureifen. Keiner dieser Prozesse ist natürlich. Und wie wir leicht nachvollziehen können, ist es auch umweltschädlich und energieraubend. Zu den am stärksten pestizidbelasteten Obstsorten gehören Himbeeren, Johannisbeeren, Bananen und Orangen (1). 77 % unseres Obstes werden aus dem Ausland importiert (7).   

 

Warum konsumieren wir also dieses verarbeitete Lebensmittel trotzdem in solchen Unmengen? Weil wir davon ausgehen, dass es gesund ist. Zumindest wird uns das immerzu so gesagt. Es enthalte ja so viele Vitamine.... Aber welche Vitamine denn?  

 

  • Vitamin A, das Retinol, gibt es eigentlich nur in tierischer Form. Die Vorstufe Betacarotin, die tatsächlich in manchem Obst zu finden ist, kann nur schwer in das eigentliche aktive Vitamin A umgewandelt werden.  
  • B-Vitamine finden sich in Fleisch im Mittel 20-mal mehr.  
  • Ja, Vitamin C steckt im Obst, aber interessanterweise entwickeln Carnivoren kein Skorbut.  
  • Vitamin D, unser Sonnenhormon, bekommen wir nicht aus Obst.
  • Vitamin E? Fehlanzeige.
  • Vitamin K1 oder K2? Fehlanzeige. 

 

Auf alle Fälle enthält unser heutiges unnatürliches Obst wesentlich größere Mengen an Zucker als das ursprüngliche natürliche Obst, welches wir in der Form von Beeren für eine kurze Periode im Jahr im Wald tatsächlich pflücken könnten. Und? Ist dieser Umstand jetzt immer noch positiv für uns?   

 

Weshalb hat die Natur überhaupt Früchte entwickelt? Für die Pflanzen sind Früchte ein besonderes Mittel, um den Samen zu verteilen. Die leuchtenden Farben sollen Tiere oder auch Menschen anlocken, um die Frucht zu verzehren. Evolutionsbiologen vermuten, dass wir zu diesem Zwecke die Fähigkeit, in Farbe zu sehen, entwickelt haben. Gleichzeitig werden alle Früchte im Herbst reif. Genau die richtige Zeit, um einen Winterspeck anzufressen für die bevorstehende karge Zeit. Nur essen wir Obst über das ganze Jahr verteilt und noch dazu mit dem erhöhten unnatürlichen Zuckergehalt, obwohl wir eigentlich immer mehr abnehmen als zunehmen möchten. Das ist aber nicht das einzige Problem. Die Verstoffwechselung des Fruchtzuckers wird in letzter Zeit immer genauer erforscht. Und leider kommt da nicht allzu viel Gutes zutage: Ein Apfel (150 g) enthält zum Beispiel 30 g Zucker. Davon sind 10 g Glucose und 20 g Fructose. Unser Blutkreislauf von 6 Litern Blut enthält nicht mehr als 4 g Glucose! Die Glucose muss also schnell weggeschafft werden, durch Bewegung oder durch Umwandlung in Fett. Die Verstoffwechslung der Fructose bedarf eines größeren, aufwendigeren Prozesses. Dabei werden etwas Glucose, etwas Glykogen und leider auch viszerales Fett hergestellt. Immer mehr junge Menschen weisen durch den zu hohen Konsum von Fruchtzucker eine nicht-alkoholische Fettleber auf (2). Es entsteht aber auch eine große Menge an Harnsäure, ein Faktor, der die Entstehung von Gicht begünstigt (3).   

 

Fructose stellt auch ein Problem dar, weil sie verschiedene Kommunikationswege mit dem Gehirn, dem Blutkreislauf und den weißen Blutkörperchen unterbindet. So soll auch gerade durch Fructose eine Leptinresistenz aufkommen, was unser Sättigungssignal unterbindet (4), sie wird auch für Demenz und Alzheimer verantwortlich gemacht (5).  

 

Ist dieser Zustand jetzt immer noch positiv für uns und macht es nach wie vor Sinn, Obst zu konsumieren?  Was Antioxidantien anbetrifft, da kann Obst nicht mit ungesüßtem Tee oder Kaffee mithalten. Tee enthält genauso viele Antioxidantien wie Obst pro Gramm oder Milliliter und Kaffee ca. 6-mal mehr. Was Vitamine anbetrifft, enthält Blattgemüse mehr pflanzliches Vitamin C oder Betacarotin als Obst! Auch was Mineralien wie Kalzium, Kalium oder Magnesium anbetrifft, enthält Blattgemüse oder grünes Gemüse mehr als Obst. Über die Bioverfügbarkeit lässt sich allerdings streiten.   

 

Laut Dr. Gary Fettke ist es also alleine das Marketing der Firmen, die an der gesamten Verarbeitungs- und Vermarktungskette verdienen, das in den letzten Jahren Obst als so gesund dargestellt hat. Und gegen die gesundheitliche Problematik werden nur einzelne Stimmen wach, nicht aber die große einflussreiche Pharmaindustrie (6).   

 

Ein metabolisch gesunder Mensch hat mit kleineren Mengen Obst keinerlei Probleme. Wer Kohlenhydrate aufgrund sportlicher Ambitionen, oder des Genusses wegen, nicht missen möchte, hat mit Obst eine vergleichsweise gute Alternative. Grund hierfür sind die fehlenden Antinährstoffe, die in anderen pflanzlichen Quellen stärker zu finden sind.  Abgesehen von einer Dosis Vitamin C und Mineralstoffen, tut man seinem Körper mit Obst jedoch keinen großen Gefallen. Menschen mit Candida und anderen Darmfehlbesiedlungen, Symptomen wie ADHS oder Angst- und Panikattacken, ist generell vom Genuss abzuraten.    

 

(1) https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/19038-rtkl-pestizide-diese-obstsorten-sind-am-meisten-mit-schadstoffen-belastet 

 

(2) Antonella Mosca, Valerio Nobili et al. 2017: Serum uric acid concentrations and fructose consumption are independently associated with NASH in children and adolescents 

 

(3) Miguel A. Lanaspa, Edilia Tapia et al. 2007: Uric Acid and Fructose: Potential Biological Mechanisms 

 

(4) Biljana N. Bursać, Ana D. Vasiljević et al. 2014: High-fructose diet leads to visceral adiposity and hypothalamic leptin resistance in male rats — do glucocorticoids play a role? 

 

(5) J. Yan, K. Zheng, X. Zhang & Yingsong Jiang. 2023: Fructose Consumption is Associated with a Higher Risk of Dementia and Alzheimer’s Disease: A Prospective Cohort Study. 

 

(6) Is Fruit Good or Bad For You? #isupportgary 

 

(7) Der Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln in Deutschland: BZL 

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