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Depressionen bei Vegetariern

Fleischverzicht ist niemals zu Gunsten der Gesundheit

 

Der Konsum von Fleischprodukten ist gesellschaftlich mehr denn je verpönt. Man beteiligt sich nicht nur an unnötigem Tierleid, sondern trägt auch zur Verschlechterung der globalen Klimakrise bei. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist seit den 50er Jahren erwiesen, dass Fleisch und Eier verantwortlich für Herz-Kreislauferkrankungen sind. Bekanntlich die Nr. 1 Killer weltweit. Wer also schließlich nur noch aus Genuss, Gewohnheit oder irgendeinem anderen fadenscheinigen Grund Fleischprodukte zu sich nimmt, ist also entweder komplett weltfremd oder einfach nur rücksichtslos. Ein Mensch, der nicht an seine Umwelt denkt und den unnötigen Tod unschuldiger Tiere in Kauf nimmt. Warum nicht einfach ohne Fleisch leben, wenn es mit leckeren Veggie-Alternativen leichter denn je ist?

 

Mit diesen ideologischen Argumenten sind die Hauptargumente für Veganismus und Vegetarismus schnell zusammengefasst. Ernährungsphilosophien, die längst nicht mehr nur eine Randerscheinung sind. Mittlerweile verzichten 12 Prozent der deutschen Bevölkerung auf Fleisch. 9 % leben vegetarisch und 3 % komplett ohne tierische Erzeugnisse. Man kann also mit gutem Gewissen sagen, dass der Veggie-Lifestyle zum Mainstream geworden ist. Deutschland hat tatsächlich die meisten Vegetarier in ganz Europa. Eine Entwicklung, die vor nicht allzu langer Zeit absolut unvorstellbar gewesen wäre. Das liegt primär daran, dass der gesellschaftliche Wohlstand uns überhaupt ermöglicht uns genau auszusuchen, was auf unserem Teller landet.

 

Historisch betrachtet gab es tatsächlich Zivilisationen, die sich zumindest vegetarisch ernährten. Seit jeher ist der Verzicht auf Fleisch ein Kernelement von Buddhismus und Hinduismus. Der Begriff „vegan“ wurde erstmals 1944 von Donald Watson geprägt, dem Gründer der Vegan Society. Er kombinierte die ersten und letzten Silbe von 'veg-e-ta-ri-an', um einen Begriff für eine Ernährungsform ohne tierische Erzeugnisse zu finden. Zivilisationen, die sich also langfristig und nachhaltig vegan ernährten, hat es nie gegeben.

 

Das Cholesterin in tierischen Produkten der maßgebliche Faktor für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen ist, ist längst widerlegt. Dennoch hält sich diese Meinung hartnäckig. Die Wahrheit ist: Cholesterin ist unentbehrlich für die Hormonproduktion, die Zellgesundheit sowie die Bildung von Vitamin D. Der Gesamtcholesterinspiegel sagt nach neuesten Erkenntnissen nichts über die Gesundheit der Arterien aus

 

2019 wurde in einer Studie der schützende Effekt von Cholesterin gegen Schlaganfälle festgestellt (1). Ergebnis war folgendes: Mit jeder Erhöhung der Aufnahme von 10 g gesättigtem Fett am Tag ist eine relative Risikoreduktion der Schlaganfallrate um 6 % verbunden Cholesterin ist unentbehrlich für die Hormonproduktion, die Zellgesundheit und die Bildung von Vitamin D.

 

Statistisch gesehen sind vegane und vegetarische Ernährungsformen so gut wie nie dauerhaft (2). 84 % von 11000 US-Amerikanern kehrten wieder zurück zum Fleischkonsum. Woran liegt das?

 

Nährstoffdefizite sind bei langfristigen Veggie-Diäten unvermeidlich. Der bekannte B12-Mangel wird daher oftmals mit Supplementen bekämpft. Der Konsum hoher Mengen von Cobalamin hilft jedoch oft nicht, Mangelerscheinungen wie Müdigkeit und Gedächtnisschwäche zu beseitigen. Die Blutwerte scheinen sich zu verbessern, jedoch hat der Körper Schwierigkeiten, das synthetische Molekül, das im Blut ist, effektiv zu nutzen.

 

Der menschliche Organismus hat sich entwickelt, um Nährstoffe aus natürlichen Lebensmitteln zu absorbieren. Chemische Moleküle, die in ihrer Struktur ähnlich sind, reichen nicht aus, um den Zellen zur Verfügung zu stehen. Nicht selten bleiben synthetische Überreste von Vitaminpräparaten unverwertet im Körper und richten dort Schaden an.

 

Eine große Anzahl wichtiger Nährstoffe wie B12, K2, C lassen sich ausschließlich in tierischen Produkten finden und dazu in verfügbarer Form. Ein gutes Beispiel liefert Vitamin A. Betacarotin, dessen Vorstufe in Möhren oder Spinat, lässt sich metabolisch nicht optimal nutzen.

 

Die Hälfte der Frauen in Großbritannien könnte demnach aufgrund ihrer genetischen Prägung an einem Mangel an Vitamin A leiden (3).

 

Insgesamt sind auch die Biomarker für Selen und Zink bei Vegetariern und besonders bei Veganern niedriger, was bestätigt, dass eine ausreichende Versorgung mit diesen Spurenelementen wesentlich schwieriger zu erreichen ist, wenn man eine pflanzliche Ernährung befolgt (4)

 

Selen ist ein wesentliches Spurenelement, das eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden des menschlichen Körpers spielt. Als Bestandteil von Selenoproteinen agiert es als kraftvolles Antioxidans, das Zellen vor oxidativem Stress schützt und somit vorzeitiges Altern und die Entwicklung chronischer Krankheiten bekämpft. Ähnlich wie Zink ist es für die Reproduktion wichtig, da es die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen unterstützt und die Entwicklung von Spermien und Eizellen beeinflusst. Die Rolle von Zink ist unverzichtbar für die hormonelle Gesundheit und Nervenfunktion des Menschen.

 

Ein erschreckender Fakt ist, dass jeder vierte Vegetarier und 80 % aller Veganer an Jodmangel leiden (5). Folgen sind Probleme mit der Schilddrüse, einschließlich Schilddrüsenunterfunktion und Kropfbildung. Schwere Mängel während der Schwangerschaft können die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen und zu Kretinismus führen, einer starken Entwicklungsstörung. Bei Kindern kann ein Jodmangel zu Lernschwierigkeiten und Entwicklungsverzögerungen führen.

 

Nicht wunderlich, dass auch das Risiko für Depressionen bei fleischfreier Ernährung erhöht ist. Unabhängig von sozioökonomischen Faktoren sowie Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und körperlicher Aktivität haben Veganer und Vegetarier ein verdoppeltes Risiko. Diese Erkenntnis resultiert aus einer Studie mit über 14000 Brasilianern (6).

 

Aus Ernährungswissenschaftlicher Sicht ist der Verzicht auf Fleisch keine sinnvolle Maßnahme. Wem Vitalität, Leistungsfähigkeit und mentale Gesundheit wichtig ist, der sollte regelmäßig auf die besten Hormonbooster der Natur wie Steak und Leber zurückgreifen. Nicht umsonst wird man keine Spitzensportler finden, die langfristig mit veganer oder vegetarischer Ernährung erfolgreich sind.

 

 

 

Nach einer Weile des Verzichts braucht es nur ein einziges Stück Fleisch, um zu verstehen, wie signifikant der Effekt der Nährstoffe, Mineralien und des ausgewogenen Aminosäurespektrums für den menschlichen Körper ist. Etliche Ex-Vegetarier und Veganern beschreiben dieses Phänomen. Bei all den guten Absichten der Menschen mit pflanzenbasierten Ernährungsweisen. Ohne seine eigene Gesundheit an erste Stelle zu setzen, nimmt man sich selbst die Möglichkeit für seine Umwelt die bestmögliche Hilfe zu leisten. Und ja: Ethischer Fleischkonsum abseits der Massentierhaltung ist möglich. Ohne schädlich fürs Klima zu sein. Mit Tieren, die in friedlicher Symbiose mit dem Menschen leben und kranke Böden remineralisieren.

 

 

(1) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31791641/

 

(2) https://faunalytics.org/a-summary-of-faunalytics-study-of-current-and-former-vegetarians-and-vegans/

 

(3) https://www.sciencedaily.com/releases/2009/11/091118072051.htm

 

(4) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10459941/

 

(5) https://karger.com/anm/article-abstract/47/5/183/39938/Iodine-Deficiency-in-Vegetarians-and-Vegans?redirectedFrom=PDF

 

(6) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0165032722010643#ab0005

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Karl-Heinz (Samstag, 09 November 2024 17:44)

    Vielleicht existiert ja auch erst die Depression und daraus dann der Vegetarismus oder Veganismus. Und am Ende werden dann die beglückten Angehörigen ebenfalls depressiv?