Seifensieden
Wie ich in dem Artikel „Die weibliche Generation“ bereits geschrieben hatte, möchte ich möglichst östrogene Substanzen in Kosmetika oder auch in Seifen vermeiden. Gerade Konservierungsmittel sind oft östrogenähnlich oder auch desinfizierende Zusätze. Die Silben „-phen-„ oder „-benz-„ sind übrigens bei Drogerieartikeln das Erkennungsmerkmal hierfür.
Da ich außerdem Rinderfett von jedem Metzger oder Landwirt geschenkt bekomme, ist es für mich eine schöne nachhaltige Angelegenheit, daraus, wie in alten Zeiten, selbst meine Seife herzustellen. Die Lauge kaufe ich allerdings, statt sie aus Asche selbst herzustellen, aber vielleicht komme ich da ja auch noch eines Tages dazu.
Hier das Rezept:
Man nehme
· 1000 g Rinderschmalz, flüssig bei circa 50-60 °C
· 380 g destilliertes Wasser
· 130 g Ätznatron oder Natriumhydroxid (Apotheke oder Chemieversand)
· Ein Fläschchen ätherisches Öl (z.B. Lemongras oder Blutorange)
Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut sollte beim Seifensieden komplett bedeckt sein. Gummihandschuhe tragen, lange Ärmel sowie Spritzschutz durch Sicherheitsbrille für die Augen.
Zu 380 g destilliertem Wasser gibt man das Ätznatron. Nicht umgekehrt!!! Genau abwiegen. Die Lauge wird heiß. Deshalb sollte man rühren. Es entstehen ätzende Dämpfe. Deshalb ist das Arbeiten unter der Abzugshaube oder im Freien und ohne Störung durch Kinder oder Haustiere wichtig. Wenn das Ätznatron aufgelöst ist und die Lauge auf 50-60 °C abgekühlt ist, schüttet man sie in einem großen Topf zum Schmalz.
Jetzt wird gerührt. Am besten mit guter Luftzirkulation. Im Thermomix hat es nicht funktioniert, mit einem Stabmixer im großen Topf aber schon. Die Mischung wird dann milchig und immer fester in der Konsistenz.
Wenn die Masse richtig zähflüssig ist, das ätherische Öl zufügen und gleich darauf in Formen geben. Diese Formen sollten am besten aus Glas oder Kunststoff sein. Beschichtetes Metall oder lackierte Formen eignen sich nicht, da die Lauge die Beschichtung komplett auflösen würde. Dann die Seifenformen mit einem Tuch abdecken und mehrere Wochen (3-6) an einem dunklen Ort reifen lassen.
Die ätherischen Öle sollten natürlichen Ursprungs sein. Denn künstliche Parfums enthalten auch sehr oft diese östrogenen Substanzen. Die Öle sind nicht nur für den Geruch wichtig, sondern auch für die Konservierung, also Haltbarkeit der Seife. Deshalb nicht zu sparsam verwenden. Ich würde auch dazu raten, die Seifen bis zur Verwendung in der Gefriertruhe zu lagern. Alte Seifen oder übrige Seifenreste kann man aber auch problemlos raspeln und als Waschmittel für die Waschmaschine heranziehen. Auf der Seite von smarticular wird beschrieben, wie das geht. https://www.smarticular.net/baukasten-waschpulver-selbst-herstellen/
Das Rezept habe ich übrigens von dieser Internetseite. Darin habe ich nur mit 100 % Rinderfett gearbeitet. http://www.seifen.at/EinfachesRezept.htm
Meine Waschmaschine läuft mit
- Vorwaschgang: 1 EL geraspelte Seife, 1 EL Soda
- Hauptwaschgang: 2 EL geraspelte Seife, 1,5 EL Soda oder 2 EL Sauerstoffbleiche bei heller Wäsche
Ein alternatives Seifenrezept, das eine weichere Seife ergibt mit mehr Schaum:
- 1000 g Rinderschmalz
- 350 g destilliertes Wasser
- 106 g NaOH Natriumhydroxid (Ätznatron)
- 17 g KaOH Kaliumhydroxid (Ätzkali)
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