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Epigenetik

Warum deine Krankheiten nicht vorbestimmt sind: Epigenetik 

  

Inspiriert von einem Vortrag von Dr. Akuma Saningong haben wir uns entschlossen, einige wichtige Infos zu diesem unbekannten Wissenschaftszweig festzuhalten. [1] 

Nur, weil dein Vater und dein Urgroßvater an einem Herzinfarkt verstorben sind, heißt das noch lange nicht, dass auch dich dieses Schicksal ereilt. Deine genetische Prädisposition bedeutet nicht alles. 

 

Im Grunde ist Epigenetik die Antwort zu all den Grenzen, auf die wir bei der Genetik stoßen. Wenn man nämlich behauptet, dass alle zivilisatorischen Krankheiten wie Allergien, Krebs, Diabetes, Alzheimer oder Demenz rein genetisch verursacht wären, wie kann man dann erklären, dass ihre Anzahl immer mehr in Europa zunimmt, obwohl wir uns nicht vermehren? [2] 

  

Durch Genanalysen erhält man inzwischen schon sehr viele genaue Informationen über Veranlagungen zu Diabetes, Übergewicht, Krebs und vielen weiteren Erkrankungen, aber interessanterweise erkranken oft nicht einmal 50 % am Ende wirklich daran, während es andere wiederum ohne genetische Vorbelastung doch trifft. Wie kann das sein? 

  

Hierzu bietet die Epigenetik Erklärungen. Hier wird aufgezeigt, dass unsere Ernährung, unser soziales Umfeld, unsere körperliche Aktivität und natürlich auch unser Lebensraum Einfluss auf Genexpression und damit unsere Gesundheit haben. Unabhängig davon, ob man kranke oder gesunde Verwandte hat, macht es selbstverständlich immer Sinn, gesunde Ernährung, guten Schlaf und eine möglichst geringe Exposition gegenüber Schadstoffen zu priorisieren. 

So lässt man zivilisatorische Erkrankungen trotz genetischer Vorbelastung gar nicht erst zu. Grundsätzlich gilt: Man bekommt möglicherweise die erhöhte Empfänglichkeit für eine Erkrankung vererbt, nicht die Erkrankung selbst. Nicht umsonst brechen immer mehr Menschen aus dem Kreislauf der Generation von chronisch Kranken aus. 

Die Wissenschaft versucht, sich dieser Effekte mithilfe des Epigenom-Editing zu bedienen, einer Methode, um gezielt epigenetische Veränderungen vorzunehmen, ohne die zugrunde liegende DNA-Sequenz zu verändern. Dabei werden molekulare Werkzeuge wie CRISPR/Cas-Systeme verwendet, die chemische Modifikationen wie DNA-Methylierung oder Histonmodifikationen an spezifischen Genen vornehmen. Diese Technik soll es ermöglichen, Gene gezielt an- oder auszuschalten, um biologische Prozesse zu beeinflussen oder Krankheiten zu behandeln. 

 

Was die Epigenetik auch zeigt, ist, dass auf natürlichem Wege mit einem gesunden Lebensstil über längere Zeiträume eine Veränderung unserer Gene bewirkt wird. Wer sich gesund ernährt, wird auch die Gene seiner Kinder zum Besseren verändern können. Deshalb bezeichnet Dr. Weston A. Price unsere moderne westliche Lebensweise auch als „physical degeneration“, also körperliche Degeneration. Er konnte das auch an der Untersuchung einiger Urvölker zeigen. Nicht nur ihre körperliche Verfassung wurde schwächer, sondern auch ihre psychische Stabilität verminderte sich mit dem wachsenden Einfluss des westlichen Lebensstils [3]. Eine weitere Studie, die massive Degeneration innerhalb von drei Generationen zeigt, stammt von Dr. Pottenger und wurde an Katzen durchgeführt. Die verabreichte Ernährung aus erhitztem Fleisch und Milch führte so weit, dass die Tiere sich nicht mehr fortpflanzen konnten und an endlosen Gebrechen litten. Es brauchte vier Generationen mit artgerechter Ernährung, um den Schaden rückgängig zu machen [4]. 

 

Halten wir fest:  

Du bist nicht nur Opfer deiner Genetik, sondern hast selbst großen Einfluss auf deine Gesundheit und Konstitution. Dein Lebensstil ist enorm wichtig, denn er beeinflusst nicht nur dich, sondern auch folgende Generationen. 

  

 

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