Epigenetik – Alles genetisch oder was?
Immer häufiger begegnen wir dem Begriff „Epigenetik“, aber kaum einer kann sich darunter etwas vorstellen. Dr. Akuma Saningong hat hierzu auf dem 4. LCHF-Kongress einen interessanten Vortrag gehalten, dessen PP-Dokument auch im Web zu finden ist.
Im Grunde ist Epigenetik die Antwort zu all den Grenzen, auf die wir bei der Genetik stoßen. Wenn man nämlich behauptet, dass alle zivilisatorischen Krankheiten wie Allergien, Krebs, Diabetes, Alzheimer oder Demenz rein genetisch verursacht wären, wie kann man dann erklären, dass ihre Anzahl immer mehr in Europa zunimmt, obwohl wir uns nicht vermehren?
Durch Genanalysen erhält man inzwischen schon sehr viele genaue Informationen über Veranlagungen zu Diabetes, Übergewicht, Krebs und vielen weiteren Erkrankungen. Aber interessanterweise erkranken oft nicht einmal 50 % am Ende wirklich daran. Während es andere wiederum ohne genetische Vorbelastung doch trifft. Wie kann das sein?
Hierzu bietet die Epigenetik Erklärungen. Wenn man eben doch berücksichtigt, dass die Umwelt mit all ihren Facetten einen nicht zu unterschätzenden Einfluss ausübt. Dazu gehört unsere Ernährung, unser soziales Umfeld, unsere körperliche Aktivität und natürlich auch die uns umgebende Natur. Deshalb macht es schon Sinn, sich Gedanken über eine optimale gesunde Ernährung und Lebensweise mit wenig Stress zu machen. So lässt man diese zivilisatorischen Erkrankungen trotz genetischer Vorbelastung gar nicht erst zu. Und es gibt immer mehr Menschen, die dies auch mit zunehmendem Erfolg tun.
Was die Epigenetik eben auch zeigt, ist, dass diese Einflüsse auf Dauer auch eine Veränderung unserer Genetik bewirken können. Wer sich also gesund ernährt, der wird auch die Gene seiner Kinder zum Besseren hin verändern können. Deshalb bezeichnet Dr. Weston A. Price unsere moderne westliche Lebensweise auch als „physical degeneration“, also körperliche Degeneration. Er konnte das auch an der Untersuchung einiger Urvölker zeigen. Nicht nur ihre körperlichen Staturen wurden schwächer, sondern auch ihre psychische Stabilität mit dem Einfluss des westlichen Lebensstils. Eine weitere Studie, die diese Degeneration innerhalb von wenigen Generationen zeigt, stammt von Dr. Pottenger und wurde an Katzen gemacht, auch im Web nachzulesen bzw. nachzuhören.
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