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Einstieg

 

Eine Zusammenfassung aus meinem Carnivore Coaching Kurs bei www.meatrx.com

 

1. Wie bei jeder Änderung des Lebensstils, kann man auch bei Carnivore auf zwei Weisen vorgehen. a. Die sofortige Umstellung: Sie ist vermutlich mit mehr Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder Oxalatausschüttungen behaftet. Dafür sind die positiven Effekte dann aber auch schneller zu spüren. Sie ist eher jungen Leuten zu raten oder solchen, die bereits eine ketogene Ernährung durchgeführt haben.

 

b. Die langsame Umstellung, vermutlich mit weniger Nebenwirkungen, aber dafür einem längeren Zeitraum, bis die positiven Effekte zu spüren sind. Sie ist eher älteren Leuten anzuraten oder solchen, die bisher sehr kohlenhydratreich gegessen haben und natürlich für Leute, die viele Medikamente aufgrund von bereits bestehenden metabolischen Erkrankungen einnehmen. Auf diese Weise ist auch eine langsame Reduktion von Medikamenten, begleitet durch den Arzt, besser möglich.

 

2. Umstellung von ballaststoffreicher Nahrung: Manche Leute erfahren keine Verdauungsbeschwerden, wenn sie Ballaststoffe weglassen. Für viele Leute, die bereits einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt haben, ist es jedoch sinnvoll, sich 4-6 Wochen Zeit zu nehmen, um von den Ballaststoffen wegzukommen. Dazu die Menge an Ballaststoffen jede Woche um 25 % reduzieren.

 

3. Umstellung von kohlenhydratreicher Nahrung: Hier ist wie auch bei Ballaststoffen eine Reduktion um 25 % pro Woche empfohlen für diejenigen, die vorher nicht schon ketogen oder low carb lebten.

 

4. Hier bietet es sich an, zunächst eine reine carnivore Mahlzeit am Tag oder zunächst alle zwei Tage einzubinden, und dies dann Stück für Stück, Woche für Woche zu steigern, indem einfach immer mehr Mahlzeiten reine Fleischmahlzeiten sind. 4. Umstellung auf oxalatfreie Nahrung: Plötzliches Weglassen von oxalsäurehaltigen Nahrungsmitteln kann zu Problemen führen. Werden nämlich keine oxalsäurehaltigen Lebensmittel mehr zugeführt, geschieht eine Ausleitung der Oxalsäure aus dem Körper. Dies kann sich zum Beispiel in Hautausschlägen äußern. Oxalate sind insbesondere in Mandeln, dunkler Schokolade, grünem Blattgemüse und Beeren enthalten.

 

5. Umstellung der Nahrungsmengen: Zu Beginn wird der Körper sehr viele Nährstoffe auffüllen müssen. Außerdem möchte man die bisher negative Einstellung zum Essen und zu Kalorien loswerden. Deshalb sollte man zu Beginn bis zur Sättigung zu essen. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte sich auch nach dem Appetit richten. Die meisten Leute werden nur ein- bis zweimal am Tag essen wollen. Aber manche werden mehrfach täglich das Bedürfnis nach einer Mahlzeit haben. Alleine, um die Gelüste nach anderen Mahlzeiten zu unterbinden, ist es wichtig, möglichst ungehemmt carnivore Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Es ist ratsam, mehr zu kochen als man benötigt, um im Falle von Hunger schnell etwas griffbereit zu haben, das nicht kohlenhydratreich ist! Außerdem ist es wichtig, das Essen zu genießen. Deshalb möchten viele eine große Vielfalt an tierischen Lebensmitteln zu Beginn nicht missen. Auch wer noch gerne Gewürze mag, kann diese mit einbeziehen. Manche werden gerne Käse und Milchprodukte konsumieren.

 

6. Umstellungsprobleme wie Kopfschmerzen, Müdigkeit können durch folgende Maßnahmen erleichtert werden: Größere Essensmengen, mehr Salze zu sich nehmen. Übelkeit oder Reflux durch eine Zugabe von Enzymen, wie betaine HCL oder Lipase und Protease. Durchfall durch weniger Fett oder weniger Eiweiß. Das muss man selbst abschätzen. Die Adaptionszeit wird zwischen zwei Monaten und einem Jahr für viele betragen!

 

7. Biohacking: Das Zählen von Kalorien oder Makronährstoffen, also Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett, wird auf alle Fälle nicht empfohlen! Denn es ist ja für die Zukunft wichtig, endlich auf seinen Körper zu hören! Auch das ständige Messen von Ketonen oder Blutzucker ist für viele sicher kontraproduktiv, da es eher Ängste hervorrufen könnte.

 

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Kommentare: 8
  • #1

    Mary Schäfer (Samstag, 21 August 2021 20:52)

    Danke,das Sie dies für uns tun! Endlich auf deutsch , sehr informativ und lehrreich. Es tut gut,kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen,wenn man Tiere konsumiert.

  • #2

    Fabian (Mittwoch, 02 Februar 2022 19:50)

    Hallo.

    Hierzu hätte ich eine Frage:

    Durchfall durch weniger Fett oder weniger Eiweiß.

    Wie soll das bei Ernährung durch Fleisch genau funktionieren? Also klar weniger Fett könnte durch mageres Fleisch gelingen aber Eiweiß?

  • #3

    Andrea Sabine Siemoneit (Donnerstag, 03 Februar 2022 17:26)

    Hallo Fabian, weniger Eiweiß geht auch durch kleinere Mengen und höheren Fettanteil. Durchfall kann aber auch an slow cooked Fleisch oder Knochenbrühe liegen. Darin sind hohe Mengen an natürlichem Glutamat, die viele Leute zu Beginn der Carnivoren Ernährung noch nicht vertragen.
    Ob man zuviel Eiweiß konsumiert kann man auch am morgendlichen Blutzuckerspiegel messen. Wenn der zu hoch ist, dann hat die Leber die ganze Nacht hindurch mit überschüssigem Eiweiß Gluconeogenese betrieben und daraus Glucose hergestellt.

  • #4

    Fabian (Donnerstag, 03 Februar 2022 19:40)

    Hallo Andrea. Danke für die schnelle Antwort. Ist interessant. Ich habe tatsächlich die letzten Tage oft Zwerchrippe slow cooked gegessen. Werde ich mal beobachten... Danke für die Tipps. Wie lange denkst du dauert es bis sich der Darm an die carnivore Ernährung gewöhnt hat? Ich war vorher schon sehr animal based drum wundert es mich schon ein wenig...

  • #5

    Lu (Samstag, 29 Juli 2023 11:04)

    Hey und Hallo,
    ist Antriebslosigkeit auch normal? Kann mich seit ein paar Tagen nicht mehr aufraffen Sport zu treiben.

    Grüße

  • #6

    Andrea Sabine Siemoneit (Samstag, 29 Juli 2023 18:49)

    Hallo Lu, also, ich vermute, dass das eine noch nicht vollständige Adaption an die Fettverbrennung ist. Somit wäre es zum Übergang besser, wenn du entweder mehr Eiweiß zu dir nimmst oder etwas Kohlenhydrate, die du dann Stück für Stück zurückschraubst. Deine Zellen können einfach mit der Fettsäure noch nicht so viel anfangen und du musst dich langsam dran gewöhnen. Die Umstellung bzw. Leistungseinbußen können schon 6 Wochen andauern.

  • #7

    Sasa (Donnerstag, 12 Oktober 2023 11:22)

    Hallo:

    Ich hätte auch eine frage zur umstellung des Metabolismus

    Ich habe direkt auf eine Carnivore Ernährung umgestellt(0 - 100). Das Problem mit der "Carniflu" ist meine ich überstanden.
    Aber ich habe schwierigkeiten wenn der Sport ausdauernd mit Kraftbelastung ( Crossfit) oder auch nur Joggen ist, geht mir schneller die Puste aus, die Muskeln übersäuern schneller und die Regeneration ist nicht so gut.
    Da ich aber bereits an Tag 7 bin würde ich ungern wieder Kolehydrate einbauen.
    Gibt es Erfahrungswerte wie lange die Umstellung dauert und gibt es irgendwelche Tips um die Lage zu verbessern ?

    Danke und Grüße

  • #8

    Andrea Siemoneit (Donnerstag, 12 Oktober 2023 19:46)

    Liebe Freunde der Carnivoren Ernährung,

    aufgrund der Flut an Anfragen, ist es mir nicht mehr möglich auch nur kurze gesundheitliche Fragen zu beantworten.

    Deshalb verweise ich euch auf die Möglichkeit eines 30-minütigen Coachings für nur 50 €. Ihr erhaltet im Vorhinein einen Fragebogen, den ihr ausfüllen dürft, damit ich mich auf das Gespräch vorbereiten kann und im Nachhinein eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte unseres Gesprächs.
    Eine Buchung ist unter www.carnitarier.de/coaching möglich.

    Auf diese Weise unterstützt ihr auch die Arbeit für den Fleischzeitpodcast.

    Herzliche Grüße
    Andrea Siemoneit