Geflügel und Schweine werden in Deutschland, sowohl im biologischen als auch im konventionellen Anbau, mit Soja zugefüttert. Dies ist nötig, da es seit 2006 ein Verbot zur Fütterung von Speiseresten oder Tiermehl gibt. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zum Verbot von Speiseresten schreibt: „Diese politische, aus fachlicher Sicht unsinnige Regelung stellt zahlreiche Schweinemäster vor arge Probleme. Erhitzte Speisereste aus Großküchen waren nämlich ein beliebtes, da hochwertiges, preisgünstiges, hygienisch problemloses Schweinefutter. …Die üblichen Speisereste enthielten meist hohe Mengen an Eiweiß und Energie…“ Schweinezüchter haben mir hierzu allerdings gesagt, dass die Maul- und Klauenseuche wohl durch verdorbene Speisereste oder auch durch Tiermehl verbreitet wurde. Dr. Köhnlein aus dem Buch Virus-Wahn legt allerdings dar, dass die Seuchen unter Tieren immer in Massentierhaltung aufkommen, wo meistens widrige Bedingungen herrschen und die Tiere vom Immunsystem her sehr geschwächt sind. Er sagt sogar, dass die Schweinegrippe und auch BSE vollkommen erfunden war, um damit möglichst viel Profit durch Impfungen zu machen. Auch Dr. Wodarg hatte dies, als er als Arzt in der Politik war, aufgedeckt und wird heute geschasst.
Wie war es früher? Wer die Geschichte der Schweinehaltung auf Wikipedia liest. der erfährt, dass die Schweineherden im Mittelalter noch durch die Eichenwälder, sogenannte Hutewälder, getrieben wurden, wo sie neben Eicheln allerhand Kleintiere zu fressen bekamen. Auch nach der Ernte wurden sie auf die Stoppelfelder gelassen, um noch etwas abzugrasen. Der Begriff des Sparschweins kommt auch daher, dass man dem Schwein die Essensreste zu fressen gab.
Heute müssen die Landwirte, um den Bedarf an Eiweiß bei Allesfressern wie Geflügel und Schweinen zu decken, nun also Soja zufüttern. Wie praktisch für die Sojaölindustrie! Denn endlich haben sie Abnehmer für das nach der Ölproduktion übrig gebliebene Sojaschrot. Die natürlich immer noch anfallenden Speisereste werden in Biogasanlagen entsorgt. Und um deren Lücke zu schließen, müssen wesentlich größere Mengen an Soja angebaut werden. Somit steigen die Ackerflächen, Düngemengen, Pestizidmengen, Transportwege und Weiterverarbeitung. Leider ist Soja aber für Schweine und Geflügel so schädlich wie für den Menschen. Die Lektine darin können sie nicht spalten. Sie bekommen einen durchlässigen Magen-Darm-Trakt davon und sind anfälliger für Krankheiten. Dadurch müssen sie stärker mit Medikamenten behandelt werden. Die Sojalektine sind dann auch im Fleisch und Fett der Tiere zu finden, was die Verträglichkeit des Fleisches für uns Menschen schlechter macht. Dazu kommt aber eine weitere Problematik. Soja enthält hohe Mengen an Phytoöstrogenen. Sie wirken auf unsere Östrogenrezeptoren genauso wie menschliche Östrogene. Eine Anti-Baby-Pille enthält heute 30 Mikrogramm Hormone, 100 g Soja 100 000 Mikrogramm. Laut Dr. Anthony Jay zeigen eigentlich alle Studien, die nicht von der Sojaindustrie gesponsert wurden, dass Soja außerdem krebserregend sei, Schilddrüsenunterfunktion hervorrufe sowie die Fruchtbarkeit von Männern herabsetze (siehe auch meinen Artikel "Estrogeneration").
Welche Futteralternativen haben die Landwirte noch, um den verlorenen Proteinanteil aufzubessern. Bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erfährt man, dass Molkenkonzentrat zwar sehr proteinreich ist, aber sehr große Mengen an Milchzucker enthält. Rapskuchen ist recht protein- und fettreich, was gut ist, aber die Aminosäurezusammensetzung ist nicht so gut wie bei Speiseresten oder wie bei Soja. Raps enthält auch sehr hohe Mengen an Antinährstoffen, die die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen. Kartoffeleiweiß, das bei der Stärkeproduktion als Abfallprodukt anfällt, ist auch eine Alternative. Insgesamt erhalten die Tiere inzwischen eine Mischung aus verschiedensten Futtermitteln, aber um das Soja kommen die meisten Bauern nicht herum. Es wird auch diskutiert, andere Hülsenfrüchte wie Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen aus deutschem Anbau zu verwenden. Das ist sicherlich besser als Soja von Übersee, aber auch die sind gesundheitlich gesehen mit denselben aggressiven Lektinen wie Soja ausgestattet.
Wenn man es sich leisten kann, dann ist Bio- und Freilandhaltung aber sicher die bessere Wahl. Das verfütterte Soja wurde nicht genetisch modifiziert, stammt aus Deutschland oder Österreich und wurde auch nicht mit Glyphosat gespritzt. Demnach sind die Rückstände dieses Giftes im Bio-Fleisch nicht vorhanden. Im biologischen Anbau wird auch Sojakuchen statt Sojaschrot verfüttert. Der Sojakuchen wurde nur durch Pressen entölt und nicht durch Extraktion mit benzinähnlichem Hexan. Der Anteil an Soja am Futter ist auch nur halb so groß wie bei der konventionellen Tierhaltung, beim Schwein bei 17 % statt 30 %.
Schwein und Geflügel und auch deren Eier aus Freilandhaltung haben dreimal größere Anteile an Vitamin D, weil die Tiere dieses selbst durch das Sonnenlicht bilden konnten. Das würde auch unseren Vitamin D-Mangel etwas aufbessern.
Noch ein Hinweis zu Rindern. Der Pansen eines Rindes ist eigentlich für nichts anderes als Gras geschaffen. Deshalb, und auch aus ökologischen Gründen, ist wohl die Weidehaltung die allernatürlichste Form der Rinderhaltung. Unsere Hochleistungsmilchkühe und auch die schnellwachsenden Rinder im konventionellen Anbau bekommen allerdings eine Menge Kraftfutter. So macht der Anteil an Sojaschrot am gesamten Futter auch 6 % aus. Durch ihre fünf Mägen können Rinder die Lektine aus dem Soja auch besser aufspalten, so dass weniger Spuren im Fleisch landen. Wer aber ganz empfindlich ist, der sollte auch auf Milchprodukte und Rindfleisch aus konventionellem Anbau verzichten.
Weitere Quellen:
Landwirtschaftskammer zum Verbot von Speiseresten
Buch: Estrogeneration, Dr. Anthony Jay
Studie zu Vitamin-D-Gehalt in Fleisch aus Freilandhaltung
Geschichte der Schweinehaltung auf Wikipedia
Udo Pollmer: Karriere der Giftpflanze Soja
Dr. Eric Berg „The Worst Protein Powder for the Liver” über Sojaprotein als Proteinpulver
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