Was ist der Unterschied zwischen viszeralem Fett und subkutanem Fett? Ersteres befindet sich im Bauchraum zwischen den Organen, zweites direkt unter der Haut. Interessanterweise haben zum Beispiel Sumoringer zwar eine große Menge Bauchfett, aber kein viszerales Fett. Das viszerale Fett, auch intraabdominales Fett genannt, wurde nämlich als starker Marker für allerlei zivilisatorische Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes, Arteriosklerose und auch für das Krebsrisiko festgestellt. Wer eine Fettleber hat, durch hohen Kohlenhydrat-, Zucker- und vor allem Fruchtzuckerkonsum, der hat auch im gesamten Bauchraum eine große Menge an Fett. Dieses umschließt sogar die Arterien des Herzens und interessanterweise haben Leute dann auch vermehrt Verkalkungen in den Arterien. Dr. Sean Omara @drseanomara führt regelmäßig MRT’s an Patienten durch, um ihren viszeralen Fettanteil im Körper zu bestimmen. Dabei ist ihm dieser Zusammenhang aufgefallen. (HPO-Podcast #190) Er erzählt, dass es schockierend ist, wie stark der Grad der viszeralen Verfettung insbesondere bei langjährigen Veganern ist. Er hat auf diese Weise schon so den ein oder anderen Veganer von dessen Diät abgebracht. Denn viele erscheinen von außen total schlank. Innen zeigt sich dann aber eine große Menge Fett von mehreren Kilos zwischen den Organen. Im Gegensatz dazu haben die Carnivoren so gut wie gar kein viszerales Fett. Ein Zeichen für einen gesunden Metabolismus.
Auf der Seite von www.trillium.de wurde auch darauf hingewiesen, dass kein Zusammenhang zwischen BMI und viszeralem Fett besteht. Männer haben häufig größere Mengen an viszeralem Fett als Frauen bei gleichem BMI und man vermutet, dass daher die Herzinfarktraten bei Männern größer als bei Frauen sind. Zwar ist ein MRT wesentlich teurer als ein CT, dafür aber wesentlich strahlungsärmer und genauer.
Prof. Dr. Benjamin Bikman erkärt in seinem Buch „Why we get sick“, dass die Fettzellen um die Organe die Organfunktionen beeinträchtigen können. Es ist auch entzündlicher als subkutanes Unterhautfett. Viszerale Fettzellen können keine weißen Blutkörperchen mehr bilden und senden entzündliche Proteine aus. Sie werden zu gefährlichen “Schwammzellen”. Außerdem akkumuliert viszerales Fett bis zu 10-mal mehr Giftstoffe als subkutanes Fett. Cortisol führt auch zu einem stärkeren Zuwachs an viszeralem Fett. Wenn man viszerales Fett aus einer Maus in eine andere gesunde Maus implantiert, wird letztere unmittelbar insulinresistent. Bei subkutanem Fett bleibt die Maus insulinsensitiv. „Wenn es schwabbelt, ist es gut.“, sagt Bikman.
Sumoringer haben wenig viszerales Fett, obwohl sie 7000 bis 10 000 Kalorien am Tag essen. Ihre Fettpolster bestehen also hauptsächlich aus subkutanem Fett. Sie haben ganz normale Blutzucker- und Blutfettwerte. Nach ihrer Sportlerkarriere entwickeln Sumoringer aber häufig Diabetes, wenn sie nicht mit dem Sporttreiben fortfahren und auch weiterhin so große Kalorienmengen zu sich nehmen. (Matsuzawa Y, 2009)
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