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Ballaststoffe

Ballaststoffe können von unserem Magen nicht gespalten werden, da wir die Enzyme dazu nicht besitzen. Auch im Dünndarm können Ballaststoffe nicht absorbiert werden. Im Dickdarm können Bakterien schließlich die wasserlöslichen Ballaststoffe, wie Lichenin, Inulin, Pektin, Agar, Carrageen, Hemicellulose oder Raffinose fermentieren, wasserunlösliche Ballaststoffe, wie Cellulose, Chitin, Hexosane, Lignin oder Xanthan dagegen nicht.

Ballaststoffe binden das bis zu 100-fache an Wasser. Alle Mehlsorten, auch Weißmehl, enthalten mindestens 3 % Ballaststoffe. Bei der Fermentation können toxische Gärungsalkohole gebildet werden, die die Darmschleimhaut und Immunabwähr schädigen. Ballaststoffe binden auch Mineralstoffe, Gallensäure und Cholesterin. Somit kann ein Mangel an Mineralien, Gallensäure und auch eine Verminderung des Cholesterinwertes auftreten, die sonst vom Darm resorbiert würden. Die DGE empfiehlt mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht einem Stuhlvoumen von mehr als 3000 g täglich![1]

Dass Ballaststoffe gegen Verstopfung helfen, wurde bereits widerlegt.[2]

Im Gegenteil. In einer Studie bekamen 63 Personen mit Verstopfung unterschiedlich ballaststoffreiche Ernährungspläne. Eine Gruppe darunter erhielt eine gänzlich ballaststofffreie Diät. Die Symptome Verstopfung, Blähungen, Blut im Stuhl oder auch Darmschmerzen verstärkten sich bei der Gruppe mit ballaststoffreicher Ernährung, sie verminderten sich bei der Gruppe mit wenig Ballaststoffen und, welch Wunder, in der dritten Gruppe ohne Ballaststoffe verschwanden alle diese Symptome vollständig.[3]

Dr. Paul Mason vergleicht die Analogie zwischen Verstopfung und Ballaststoffen so als würde man einen Stau mit mehr Autos beheben wollen. Ein Argument der Befürworter von ballaststoffreicher Ernährung ist die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren durch die Bakterien im Dickdarm, die dann wiederum die Darmepithelzellen nähren. Richtig ist aber, dass die Zellen letztlich erst die Ketone nutzen, die aus den Fettsäuren umgewandelt werden. Und da gibt es auch Studien, die zeigen, dass eine Versorgung dieser Zellen durch Ketone im Blut wesentlich effektiver ist als durch kurzkettige Fettsäuren, die durch Darmeinläufe zugeführt wurden. IBS konnte durch eine ketogene Ernährung besser gelindert werden. [4]

Und dazu kommt, dass man durch eine fleischbasierte Ernährung genauso diese kurzkettigen Fettsäuren im Darm produziert. Isobutyrate und Isovalerate werden sogar in größeren Mengen produziert verglichen mit einer pflanzenbasierten Ernährung. In dieser Studie wurde außerdem gezeigt, dass sich die Bakterienzusammensetzung und damit das Mikrobiom sehr schnell, nämlich innerhalb von einem Tag durch andere Kost ändert.[5]



[1] Wikipedia: Ballaststoff https://de.wikipedia.org/wiki/Ballaststoff [Zugriff am 06.04.2023]

[2] Müller-Lissner S. A. et al. 2005: Myths and misconceptions about chronic constipation. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15654804/

[3] Ho, Kok-Sun et al. 2012: Stopping or reducing dietary fiber intake reduces constipation and its associated symptoms. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22969234/

[4] Low Carb Down Under. Dr. Paul Mason 12.07.2018: From Fibre to the microbiome: low carb gut health. https://youtu.be/xqUO4P9ADI0 [Zugriff am 06.04.2023]

[5] David, L. A. et al. 2014: Diet rapidly and reproducibly alters the human gut microbiome. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24336217/

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Kommentare: 3
  • #1

    Nadja (Samstag, 30 Januar 2021 22:28)

    Hallo, da ich schon über eine Woche keinen Stuhlgang mehr hatte, wollte ich mal fragen ob das normal ist? Habe vor 2 Wochen angefangen mich carnivore zu ernähren.
    LG Nadja

  • #2

    Andrea Sabine Siemoneit (Sonntag, 31 Januar 2021 08:08)

    Hallo Nadja, das kann schon möglich sein, je nachdem, ob du viel Rohes gegessen hast oder nicht. Rohes Fleisch führt nämlich so gut wie zu gar keinem Stuhlgang.
    Hast du das Gefühl einer Verstopfung? Milchprodukte können dazu führen oder auch zu viel mageres Eiweiß.
    Ich tippe auf Letzteres und würde dir mehr Fett empfehlen. Sehr viel mehr.
    Du kannst mir gerne auf info@carnitarier.de schreiben, um das näher zu analysieren.

  • #3

    Larissa (Freitag, 23 Juni 2023 22:17)

    Hallo,
    ich habe vor mehr als zwei Wochen angefangen mich carnivore zu ernähren und verliere stark das Gewicht, was allerdings nicht meine Absicht war. War davor schon eher zu dünn und habe gehofft, dass ich mit der carnivore-Diät etwas zunehmen kann.
    Was kann ich tun?
    Außerdem habe ich Verstopfung und Durchschlafstörungen.
    Haben Sie evtl. ein paar Tipps für mich.
    Vielen Dank im Voraus.
    LG
    Larissa