Amy Berger @tuitnutrition, Ernährungsberaterin und Veteranin im amerikanischen Militär betonte im Carnivore Cast #6, dass Bodybuilder sehr oft von Depressionen heimgesucht werden. Der Schein trügt also, wenn man sie nach außen hin so sehr glänzen sieht. In ihrem Innern sind sie oft sehr unzufrieden und betrübt.
Woran könnte das liegen? Zunächst könnte die Überfixiertheit auf das Äußere eine Ursache sein. Sie möchten immer noch muskulöser und definierter aussehen. Dann sind sicherlich auch Anabolika, die sie zu sich nehmen, sehr kritisch für ihre Gesundheit. Sie greifen in das eigene Hormonsystem ein.
Was ich aus meiner Carnivore-Sicht aber mit Sicherheit sagen kann, und das hat auch Amy Berger in diesem Interview betont:
Der Mangel an tierischem Fett in der Ernährung ist ein großes Problem. Es fehlen die Fette, um Hormone, insbesondere Sexualhormone aus Cholesterin und die Vitamine A, D, E und K herzustellen. Dazu kommt ein schwerer Eisenmangel. Denn meistens verzehren Bodybuilder Unmengen an magerem Geflügel, Eiweiß oder Eiweißshakes statt rotem Fleisch. Niedrige Eisenwerte und Depression korrelieren stark. Wenn der Eisenspiegel niedrig ist, ist das Risiko doppelt so hoch, Depressionen zu bekommen!
Solch ein Experiment hat soeben @mark_strough durchgeführt. Er hat einen Monat lang einen höheren Eiweißanteil und geringeren Fettanteil in seine Carnivore-Ernährung implementiert. Dabei empfand er schlechteren Schlaf, wieder Schmerzen in Gelenken, stärkeren Hunger, schlechtere Laune, höheren Kalorienbedarf… Und was am meisten verwundert bzw. beeindruckt: Seine Körperkomposition hat sich nicht verändert. Sein Körperfettanteil ist dadurch nicht gesunken!
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Sonja (Samstag, 27 August 2022 14:08)
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Man muss vielleicht noch unterscheiden zwischen Bodybuildern, die mit und ohne exogene anabole Steroide an ihrem Körper arbeiten. Was den Eisenspiegel angeht, ist es wichtig, dass man im Blutbild zwei verschiedene Werte nehmen lässt: 1. Ferritin (gespeichertes Eisen, das dem Körper in der Form nicht zur Verfügung steht, also auch nicht im Rahmen der Serotonin- und Dopaminausschüttung), 2. freies Eisen (auf dieses kommt es in dem Zusammenhang an). Das Verhältnis der beiden Eisenwerte kann ein Hinweis sein, dass z.B. jemand mit Depressionen diese indirekt einer Autoimmunerkrankung verdankt, denn wenn im Körper eine Dauer-Abwehrreaktion vor sich geht, wird auch dauernd freies Eisen in Ferritin "verpackt", damit die vermeintlich angreifenden Pathogene sich nicht daran heften können. Dass im Experiment der Körperfettanteil nicht gesunken ist, könnte u.a. auch darin liegen, dass er die Proteinmenge viel zu gering angesetzt hat (wenn man das Fett stark zurückfährt, muss man natürlich mehr als nur 1-2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen). Hat Mark auf Carbs völlig verzichtet? Wie waren seine Makros während der Zeit zusammengesetzt und hat er genau gleich weitertrainiert wie vorher?
Andrea Sabine Siemoneit (Mittwoch, 31 August 2022 08:22)
Hallo Sonja, danke für die Hinweise zu den Eisenwerten. Die Unterscheidung hier zusätzlich zur Erläuterung einer Hämachromatose wäre mal einen weiteren Artikel wert.
Ich denke, dass es Unterschiede gibt bei den Leuten, denen es unter High-Fat besser geht bzw. unter High-Protein. Jeder muss das vielleicht für sich herausfinden.