In den USA sterben täglich 1600 Menschen an Krebs, in China 8100 täglich.
Prof. Thomas Seyfried ist ein bekannter Krebsforscher. Er ist fest davon überzeugt, dass Krebs keine Krankheit mit genetischen Ursachen, sondern mit metabolischen Ursachen ist. Die DNA-Mutation, die in den Krebszellen vorkommt, sei eine Folge und nicht die Ursache des Problems. Außerdem tritt sie nicht in allen schnellwachsenden Krebszellen auf und die Mutation sei überall unterschiedlich. Deshalb sei auch die gesamte pharmakologische Therapie, die es zur Zeit gibt zwecklos. Es müsste hier längst ein Umdenken stattfinden. Aber es steckt natürlich wie immer sehr viel wirtschaftliches Interesse hinter den momentanen kostspieligen Therapiemöglichkeiten. Auch das Entschlüsseln des Genoms, um Risikofaktoren für gewisse Krebserkrankungen zu finden, heißt nicht, dass Krebs deshalb genetische Ursachen hat.
Der Stoffwechselprozess in einer Krebszelle läuft nicht über eine oxidative Reaktion ab, sondern immer über eine Fermentation, also eine Vergärung, ohne Sauerstoff. Der Nährstoffbedarf einer Krebszelle ist auch wesentlich größer als der einer normalen Zelle. Krebszellen können zwei mögliche Energieträger verstoffwechseln. Glutamin oder Glucose, manche Krebszellen können beides, manche nur eines von beidem. Glutamin ist eine nicht-essenzielle Aminosäure, also ein Proteinbaustein, den der Körper auch immer selbst herstellen kann. Was Krebszellen nicht verstoffwechseln können, sind Ketone oder Fettsäuren.
Wer bereits unter Krebs leidet, der kann durch den Ketostoffwechsel seinen Krebs nur um 50 % eindämmen oder wenn man reine Zucker verstoffwechselnde Tumore hat, sind die Erfolgsaussichten größer. Meistens wird die Lebenszeit durch Ketose aber auf alle Fälle verlängert, durch eine Verlangsamung des Tumorwachstums. Eine bleibende Schwierigkeit ist es, die Krebszellen an der Verstoffwechslung von Glutamin zu hindern. Denn auf Proteine kann man in der Nahrung nicht verzichten. Da Krebszellen Macrophagen sind, also große stark energiesaugende Immunzellen, und andere wichtige Immunzellen des Körpers auch Glutamin benötigen, kommt hier die Schwierigkeit auf. Immunzellen können auch in toxischen Umgebungen gut überleben. Sie sind ja dazu gedacht, Bakterien und Viren abzutöten. Durch den Vergärungsprozess wird ja auch Milchsäure gebildet, die die Zelle dann schützt vor dem Angriff durch Immunzellen. Deshalb ist es auch eine falsche Herangehensweise, wenn man Krebs mit toxischer Chemotherapie bekämpfen möchte, so meint Prof. Seyfried. Seine Strategie ist es deshalb, das Glutamin zu „attackieren“ mit Medikamenten während der Körper unter hoher therapeutischer Ketose ist und einen niedrigen Blutzuckerspiegel aufweist. In dieser Zeit, die begrenzt wird, sterben die Krebszellen ab, die harmlosen Immunzellen überleben diese Phase recht gut. Dann wird wieder Glutamin verstärkt gegeben, um das Immunsystem wieder aufzubauen. Der Körper entsorgt dann die toten Krebszellen. Dieser Prozess wird wiederholt und nennt sich „Press-Pulse“. Der Professor erklärt diesen Prozess auch auf YouTube Filmen. Die Immuntherapien gegen Krebs seien auch unsäglich teuer, aber brächten oft nur ein bis zwei Monate mehr Lebenszeit. Die Heilungschancen haben sich bei der Krebs überhaupt nicht verbessert in den letzten Jahrzehnten.
Er beklagt, dass er Schwierigkeiten hat, Studiengelder zu erhalten. Für die Erforschung des Krebs an sich gäbe es immer Gelder, aber nicht für jemanden, der die aktuellen teuren Therapien durch günstige ersetzen möchte und außerdem allgemein eine Ansatzweise über die ketogene Ernährung hat, den Krebs von vornherein zu verhindern! Durch Metabolische Therapie, meint er, könnten obige täglichen Todesraten mindestens halbiert werden. Sein Buch zu diesem Thema lautet „Cancer as a Metabolic Disease“.
Im Deutschsprachigen gibt es hier Bücher von Prof. Ulrike Kämmerer „Ketogene Ernährung bei Krebs“, von Dr. Nasha Winters „Stoffwechsel in Balance – Krebs ohne Chance“ und von Dr. Johannes F. Coy „Die neue Anti-Krebs Ernährung“.
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