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LDL

LDL bei Low Carb ist nicht gleich LDL bei High Carb! Was ist ein LDL-Partikel? Probleme mit glykiertem und oxidiertem LDL!

Unter den drei gemessenen Cholesterinwerten, HDL, LDL und Triglyzerid, stellt keines eine direkte Cholesterinmessung dar! Cholesterin wird lediglich in einem LDL-Partikel zu finden sein. LDL ist ein Transportprotein, um die nicht wasserlöslichen Stoffe Triglyceride (Fettsäuren), Cholesterin und fettlösliche Vitamine über das wässrige Medium Blut im Körper zu verteilen. Die Triglyceride (Fettsäuren) sind als Treibstoff für die Zellen wichtig, Cholesterin als Baustoff. Wenn die Leber ein LDL-Partikel aussendet, ist es zunächst prall gefüllt und groß. Deshalb spricht man von einem Fettprotein mit sehr geringer Dichte (Very Low Densitiy Lipoprotein VLDL). Mit der Zeit gibt es seine Fracht an die Zellen ab und transformiert zunächst zu einem Fettprotein mit mittel geringer Dichte (Intermediate density lipoprotein IDL) und schließlich zu einem mit geringer Dichte (Low Density Lipoprotein LDL). Dann wird es normalerweise wieder von der Leber aufgenommen, um neu befüllt zu werden für die nächste Fahrt durch unser Blutsystem.

Jeder kann sich also vorstellen, dass man bei einer Ernährung mit höherem Fettanteil einen höheren LDL-Wert im Blut haben wird, denn schließlich ist der Treibstoff nicht mehr die wasserlösliche Glucose, sondern das Fett, welches LDL-Partikel benötigt, um zu allen Zellen im Körper zu gelangen.

Warum soll das LDL nun also böse sein? Man kann dies pauschal mit unseren aktuellen Messmethoden gar nicht sagen. Es gibt nämlich auch eine starke Korrelation zwischen hohen LDL-Werten und Langlebigkeit.[1] Was unsere Bluttests nicht erkennen, ist folgender Unterschied: Wer einen hohen Blutzuckergehalt hat, bei dem binden sich die Glucosemoleküle an die LDL-Lipoproteine. Diesen Vorgang, wenn sich Zucker an Proteine bindet, nennt man Glykierung (glycation). Und das ist für unseren Stoffwechsel nicht gut. Denn dann werden die leeren LDL-Partikel nicht mehr von der Leber recycelt, also aufgenommen. Dasselbe und vermutlich in noch wesentlich höherem Ausmaße geschieht es bei der Oxidierung der LDL-Partikel mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, insbesonere Linolsäure, aus Pflanzenölen. Auch hier werden die LDL-Partikel „zerstört“ und können nicht mehr von der Leber aufgenommen werden. Diese im Blut herumschwirrenden LDL-Partikel binden sich dann an die Blutgefäßwand und bilden Plaque. Man kann inzwischen sogar ganz genaue Laboruntersuchungen anfordern, bei denen anhand der Größe erkannt wird, ob es sich bei den LDL-Partikeln um große gesunde oder kleinere glykierte oder oxidierte handelt, LDL-Subgruppenanalyse oder Partikelgrößenanalyse nennt sich das.[2]

Dr. Catherine Shanahan beschreibt in ihrem Buch „Zellnahrung“, wie diese LDL-Partikel dann aufplatzen und eine Plaque an den Arterienwänden erzeugen.[3]

Jetzt noch zu den anderen zwei angeblichen Cholesterinwerten:

HDL (high density lipoprotein) ist ein Fettprotein von hoher Dichte, also ganz leer, welches viele Partikel, die nicht wasserlöslich sind, aufnehmen kann und zur Leber zum Entsorgen bringen kann. Es unterstützt also beim Reinigen und Aufräumen im Körper. Es ist das „gute Cholesterin“ und je höher, desto besser! Deshalb besagt der Gesamtcholesterin, in dem einfach LDL und HDL addiert werden, gar nichts aus!

Triglyceride sind jetzt einfach frei im Blut schwimmende Fette. Das sollte natürlich nicht sein, denn Fettsäuren gehören nicht in ein wässriges Medium wie das Blut. Ihr Wert sollte also möglichst niedrig sein, egal ob fettreich oder fettarm gegessen wird. Leider sind aber Fettzellen bei manchen Leuten so überfüllt, dass sie diese einfach immer wieder ausstoßen und ins Blut abgeben. Das ist wieder schlecht und deutet auf einen schlechten Stoffwechsel hin, meist eine Insulinresistenz, also Prediabetes.

Aber bei allen Cholesterinwerten gibt es sogar im Laufe des Tages starke Schwankungen und man sollte sie am besten immer nach einer Nahrungskarenz von mindestes 12 Stunden abnehmen lassen.

Die grundlegenden Infos habe ich von Dave Feldman[4] sowie von Dr. Paul Mason erfahren.[5]

Folgende Studien belegen ebenfalls positive Korrelationen bei hohen LDL-Werten:

Studie 1: Hohe Cholesterinwerte führen nicht zu Herzerkrankungen, sondern schützen gegen viele Erkrankungen, inklusive Krebs. Die Studie fand außerdem eine inverse Korrelation von Gesamtsterblichkeit und Cholesterinwerten. Je höher die Cholesterinwerte waren, desto geringer war die Gesamtsterblichkeit.[6]

Studie 2: Fehlender Zusammenhang oder sogar inverse Korrelation zwischen LDL und Sterblichkeit unter älteren Menschen[7]

Studie 3: Hohe Cholesterinwerte schützen gegen Infektionen und Artheriosklerose[8]

Studie 4: Niedrige Cholesterinwerte werden mit erhöhter Impulsivität, Gewaltbereitschaft und auch Suizidprävalenz in Verbindung gebracht.[9][10]



[1] Ravnskov, Uffe et al. 2016: Lack of an association or an inverse association between low-density-lipoprotein cholesterol and mortality in the elderly: a systematic review https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27292972/ [Zugriff am 22.01.2023]

[2] Limbach-Gruppe 2017: Kleine, dichte LDL als Risikofaktor für die Atherosklerose https://www.limbachgruppe.com/fileadmin/downloads/Arztinformationen/LaborAktuell/LaborAktuell_Kleine_dichte_LDL.pdf [Zugriff am 22.01.2023]

[3] Shanahan, Catherine 2020: Zellnahrung, S. 185

[4] Feldman, Dave 2023: A Simple Guide to Cholesterol on Low Carb – Part I, https://cholesterolcode.com/a-simple-guide-to-cholesterol-on-low-carb-part-i/ [Zugriff am 22.01.2023]

[5] Low Carb Down Under 2019: Dr. Paul Mason - 'High cholesterol on a ketogenic diet (plus do statins work?) - 2019 update'  https://youtu.be/TRB0jOfymLk [Zugriff am 22.01.2023]

[6] Ann Nutr Metab 2015: Towards a Paradigm Shift in Cholesterol Treatment. A Re-examination of the Cholesterol Issue in Japan https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25925499/ [Zugriff am 22.01.2023]

[7] Ravnskov, Uffe et al. 2016: Lack of an association or an inverse association between low-density-lipoprotein cholesterol and mortality in the elderly: a systematic review https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27292972/ [Zugriff am 22.01.2023]

[8] Ravnskov, Uffe et al. 2003: High cholesterol may protect against infections and atherosclerosis https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14631060/ [Zugriff am 22.01.2023]

[9] Tomson-Johanson, Katrin. Harro, Jaanus 2018: Low cholesterol, impulsivity and violence revisited https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29351110/ [Zugriff am 22.01.2023]

[10] Ellison, L F. Morrison H I 2001: Low serum cholesterol concentration and risk of suicide https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11246576/ [Zugriff am 22.01.2023]

LDL-Subgruppenanalyse

Eine typische Subgruppenanalyse unter Carnivoren sieht so, wie meine oben geposteten Werte, aus. Es ist insbesondere ein hohes Aufkommen an großen fluffigen, gesunden LDL-Partikeln. Sie sind noch Teil eines gesunden Fettstoffwechsels. Es sind keine oxidierten oder glykierten, kleinen LDL-Partikel vorhanden. Somit besteht nachweislich keine Gefahr, eine Arteriosklerose zu entwickeln.

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